10 Jahre BBMRI.at erfolgreich abgeschlossen und für die nächsten 5 Jahre erneut gefördert, um die österreichische Biobanken-Infrastruktur weiter zu verbessern und Forschung zu unterstützen

BBMRI.at hat sein zehntes Projektjahr Ende 2023 erfolgreich abgeschlossen. Das BMBWF fördert nun die Arbeit des österreichischen Knotens der Biobanken-Forschungsinfrastruktur BBMRI-ERIC für weitere fünf Jahre mit 4,1 Millionen Euro.

In den letzten zehn Jahren seit seiner Gründung im Jahr 2013 hat BBMRI.at durch Zusammenarbeit mit allen medizinischen Universitäten in Österreich eine hochgradig kollaborative Biobanking-Community entwickelt. BBMRI.at hat große Anstrengungen unternommen, um die Sichtbarkeit und Nutzung der führenden österreichischen Biobank-Kohorten zu erhöhen. „BBMRI.at ist zu einem sichtbaren, essentiellen und treibenden Teil der europäischen Forschungsinfrastruktur geworden“ – ein Zitat aus dem BBMRI.at-Evaluierungsbericht des internationalen Evaluierungsgremiums und des österreichischen Ministeriums.

 

BBMRI.at hat sich mit der Bedeutung des Qualitätsmanagements und der Datenqualität auseinandergesetzt, indem es an der Entwicklung von ISO- und CEN-Qualitätsstandards für die präanalytische Aufarbeitung von Proben mitgewirkt bzw. diese angeführt hat und die Umsetzung dieser Standards in den österreichischen Biobanken veranlasst hat. BBMRI.at führte periodische Qualitätsmanagement-Cross-Audits seiner Biobanken durch. Eine „zentrale Anlaufs-/Kontaktstelle“ für Anfragen (z.B. für Proben/Daten und Teilnahme an Ausschreibungen) wurde eingerichtet und gemeinsame Zugangsverfahren zu BBMRI.at-Biobanken vereinbart. Auf dem Gebiet der vertrauenswürdigen und sicheren Umgebung für Patient*innendaten und des Qualitätsmanagements von Daten und Metadaten für Biobanken ist BBMRI.at als Vorreiter anerkannt.

 

Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) fördert die Arbeit von BBMRI.at nun für weitere fünf Jahre mit 4,1 Millionen Euro. Dieser Betrag wird den sechs Konsortialpartnern von BBMRI.at zur Verfügung stehen:

  • Medizinische Universität Graz (die bereits in den letzten zehn Jahren die Projektkoordination verantwortet hat, mit BBMRI.at-Koordinator Luka Brcic und BBMRI.at Geschäftsführerin Cornelia Stumptner)
  • Medizinische Universität Innsbruck (mit dem BBMRI.at-Direktor Georg Göbel)
  • Biobank Graz an der Med Uni Graz (mit 21 Mio. Proben eine der größten Biobanken in Europa)
  • Medizinische Universität Wien mit MedUni Wien Biobank
  • Veterinärmedizinische Universität mit VetBiobank
  • Medizinische Fakultät der Johannes-Kepler-Universität Linz mit der Biobank Linz (in Planung)
  • Universität Wien (bereichert BBMRI.at mit Expertise in Rechtsfragen).

 

Luka Brcic und Georg Göbel sind die Nachfolger des früheren BBMRI.at-Koordinators und -Direktors Kurt Zatloukal von der Med Uni Graz.

 

In der dritten Projektperiode (2023-2028) wird BBMRI.at auf den Erfolgen der vergangenen Jahre aufbauen. BBMRI.at wird weiterhin den Schwerpunkt auf die Proben- und Datenqualität und -harmonisierung, die Erleichterung des Zugangs zu Biobank-Proben/Daten, die Vernetzung mit Industrie und Wissenschaft sowie die Förderung von Forschungskooperationen unter Verwendung von Biobank-Proben/Daten und Expertise legen. Auch die Einbindung verschiedener Stakeholder, wie Forscher*innen, Kliniker*innen und Bürger*innen, werden wichtige Aktivitäten von BBMRI.at und seinen Partnern darstellen. Darüber hinaus stehen neue Themen mit aktueller Relevanz für Biobanking im Fokus. Zu diesen gehören der „One Health“-Ansatz und die vergleichende Medizin (Mensch – Tier), die Datenintegration in BBMRI-ERIC, datenbezogene rechtliche/regulatorische Fragen und die ökologische Nachhaltigkeit im Biobanking.

Einzelheiten finden Sie unter Ziele und Kernaktivitäten.

 

In den nächsten fünf Jahren wird BBMRI.at seine Bemühungen fortsetzen, österreichische Biobanken auf kommende Anforderungen wie Datenzugang und nachhaltigen Betrieb vorzubereiten und ihnen helfen, eine führende Rolle in der internationalen Biobanking-Community zu übernehmen. BBMRI.at leistet damit einen Beitrag zur österreichischen Forschungsinfrastruktur und unterstützt europäische Ziele wie die EU-Krebsmission oder Daten- und Klimaaktionen. Darüber hinaus wird BBMRI.at weiterhin gesellschaftliches Engagement anstreben und das Wissen und Verständnis der Öffentlichkeit für den Einfluss von Biobanking auf die biomedizinische Forschung erhöhen.