Erfolgsgeschichte
Mikrobiom-Biobanking EU-Projektauftakt „MICROBE“ (8.-10. März 2023) – Ein weiterer Schritt in der Mikrobiomforschung und im Biobanking mit BBMRI.at-Partner Med Uni Graz an Bord
BBMRI.at-Vertreter von Med Uni Graz sind Partner im EU-Projekt MICROBE, das vom 8. bis 10. März 2023 in Wien offiziell gestartet wurde. Ziel von MICROBE ist es, Methoden und Technologien für das Biobanking von Mikrobiomproben zu entwickeln und einen operationellen Rahmen für das Mikrobiom-Biobanking unter Berücksichtigung der relevanten Dateninfrastruktur, der präanalytischen Probengüte und Qualitätskontrolle sowie des rechtlichen und ethischen Rahmens auszuarbeiten.
Mikrobiome sind überall in, auf und um uns herum vorhanden und spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Erhaltung der Ökosysteme auf der Erde. Sie bestehen aus verschiedenen Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Pilze, Archaea, Protozoen, Viren) in ihrem speziellen „Aktivitätsbereich“. Mikrobiome sind in den meisten Umgebungen zu finden, wie zum Beispiel im Boden, in aquatischen Lebensräumen, auf Pflanzenoberflächen, aber auch innerhalb von Blättern und Samen, bei Tieren und Menschen.
Das Akronym des Projekts MICROBE steht für Microbiome Biobanking (RI) Enabler. Das auf 4 Jahre angelegte, von der EU finanzierte Projekt hat zum Ziel, den Weg für ein innovatives Mikrobiom-Biobanking in Europa zu ebnen, indem wissenschaftliche Expertise mit dem Know-how von Forschungsinfrastrukturen kombiniert wird.
Zu den renommierten Partnern des MICROBE-Projekts gehören AIT (Koordinator, AT), CAB International, INRAE (FR), Helmholtz Zentrum München HMGU (DE), Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen DSMZ (DE), EMBL (DE), Med Uni Graz (AT), Sorbonne Université (FR) und rtd services (AT).
Von BBMRI.at-Partner Med Uni Graz bringt Cornelia Stumptner Know-how sowohl aus dem Bereich des menschlichen Mikrobioms mit einem Schwerpunkt auf präanalytischen Qualitätsanforderungen für Mikrobiomproben als auch aus dem Aufbau von Biobanking-Rahmenwerken ein. Sie leitet das Arbeitspaket 4 zum Thema „Standardisierung und Qualitätskontrolle“. Dabei baut man auf Erfahrungen aus dem EU-Projekt SPIDIA4P auf und der leitenden Rolle in der Entwicklung von Standards für das präanalytische Qualitätsmanagement des menschlichen Mikrobioms auf CEN- und ISO-Ebene (CEN/TS 17626, derzeit in Entwicklung als ISO/TS 18701). Ähnlich wie bei diesen humanen Standards beabsichtigen die Experten von Med Uni Graz, in Zusammenarbeit mit entsprechenden Projektpartnern Leitlinien für andere Mikrobiomprobentypen zu entwickeln.
Die Beteiligung relevanter europäischer Forschungsinfrastrukturen wie BBMRI-ERIC, MIRRI, ELIXIR und EMBRC-ERIC stellt sicher, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaft angemessen berücksichtigt werden und dass entwickelte Lösungen effizient von den Infrastrukturen und ihren Nutzergemeinschaften aufgenommen werden.
MICROBE ist ein vom EU ProgrammHORIZON-INFRA-2022-TECH-01-01 gefördertes Projekt, Grant-No. 101094353; 2023-2027