Erfolgreiches Event „Neue Ära der Gesundheitsdaten“ zur Sekundärnutzung von Daten in EHDS und DGA
Am 27. Februar 2025 lud das BBMRI.at-Team der UNIVIE zu einer exklusiven Veranstaltung mit dem Titel „Neue Ära der Gesundheitsdaten“: Sekundärnutzung von Daten im EHDS und DGA und deren Umsetzung in Europa und Österreich“. Die Veranstaltung umfasste eine Podiumsdiskussion und drei Workshops.
EHDS – DGA – Sekundärnutzung von Daten
Im Jahr 2025 wurde die Verordnung über den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) vom Rat der Europäischen Union formell verabschiedet. Dieses Gesetz soll den Austausch und den Zugang zu Gesundheitsdaten auf EU-Ebene erleichtern. Der EHDS soll dem Einzelnen den Zugang zu und die Kontrolle über seine persönlichen elektronischen Gesundheitsdaten ermöglichen, die sich aus der Gesundheitsversorgung ergeben (primäre Nutzung der Daten). Außerdem soll er die sichere und vertrauenswürdige Wiederverwendung bestimmter Daten für Forschungs- und Innovationszwecke zum Nutzen der europäischen Patient ermöglichen (sekundäre Datennutzung)[1].
Eine weitere Verordnung, die im Juni 2022 in Kraft getreten ist, ist der European Data Governance Act (DGA). Die Verordnung soll die gemeinsame Nutzung von Daten über Sektoren und EU-Länder hinweg erleichtern, um das Potenzial von Daten für die EU-Länder zu nutzen.
Beide Verordnungen sind wichtig für die digitale Transformation des Gesundheitswesens in Europa, die eine der Hauptprioritäten der Europäischen Kommission ist, und für die Zweitverwertung von Daten.
Podiumsdiskussion
Rund 70 Teilnehmer*innen besuchten die Veranstaltung in der Aula der Universität Wien (UNIVIE) oder schalteten sich über den Online-Stream ein, welcher auf YouTube verfügbar ist. Das umfangreiche Programm begann mit einer Podiumsdiskussion mit renommierten österreichischen Expert*innen aus den Bereichen Gesundheit, Recht, Ethik und Politik. Thema der Podiumsdiskussion war „Europa und Österreich inmitten neuer datenschutzrechtlicher Regelungen. Status quo und Zukunft der EHDS- und DGA-Umsetzung und deren Auswirkungen auf die Nutzung sekundärer Gesundheitsdaten“.
Die eingeladenen Referent*innen – geleitet von Nikolaus Forgó (Leiter des BBMRI.at WP2 zu rechtlichen Fragen) – behandelten Themen wie den aktuellen Stand der Umsetzung von EHDS und DGA in Österreich, einschließlich der Chancen und Herausforderungen, die diese Rechtsakte für die Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten für Forschung, Innovation und öffentliche Gesundheit mit sich bringen. Weitere Themen, die diskutiert wurden, waren zum Beispiel die Opt-Out-Option im EHDS und die Chancen und Nachteile. Personen haben ein Opt-out-Recht und können der „Sekundärnutzung“ ihrer Gesundheitsdaten widersprechen. Die Expert*innen betonten die Notwendigkeit und Bedeutung einer guten Kommunikation mit der Öffentlichkeit, um Vertrauen zu schaffen und Missverständnisse und falsche Vorstellungen zu vermeiden.
Workshops
Drei interaktive Workshops boten wertvolle Einblicke in die Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten (moderiert von BBMRI.at), Datenaltruismus (moderiert von Smart FOX) und EHDS-Implementierung in Krankenhäusern (moderiert von CD-Labor) und förderten die interdisziplinäre Diskussion unter den Teilnehmer*innen.
Der BBMRI.at-Workshop wurde von Helmuth Haslacher, Koordinator der Biobank der Med Uni Wien als BBMRI.at Consortium Partner mitmoderiert. Helmuth Haslacher, der das BBMRI.at Work Package on Quality leitet, erhielt wertvolle Unterstützung bei der Moderation des Workshops von UNIVIE Kolleg*innen des BBMRI Work Package 2 on Legal Issues.
Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit von BBMRI.at mit den Forschungsprojekten „Smart FOX“ und „CD Laboratory for Machine Learning Driven Precision Imaging organisiert wurde, endete mit einer Networking-Session, die die Zusammenarbeit zwischen Forscher*innen, politischen Entscheidungsträger*innen und Stakeholdern förderte.
BBMRI.at dankt allen Redner*innen, Moderator*innen und den Organisator*innen für ihre Beiträge zu dieser erfolgreichen Initiative.
Bild 1:
Von links nach rechts: Nikolaus Forgó, Katharina T. Paul, Patrick Rasztovics, Anita Kienesberger, Herwig Ostermann
Bild 2:
Von links nach rechts: Helmuth Haslacher, Catarina Almeida, Katarzyna Barud
Quellen:
[1] https://www.consilium.europa.eu/en/press/press-releases/2025/01/21/european-health-data-space-council-adopts-new-regulation-improving-cross-border-access-to-eu-health-data