GenomeMET Projekttreffen in Ljubljana: Fortschritte und Erkenntnisse zur Entwicklung von Referenzmaterialien und Methoden

Das GenomeMET-Projekt versammelte seine Mitglieder in Ljubljana zu seinem Konsortiumtreffen, um die Fortschritte zu diskutieren. Mitglieder der Med Uni Graz, die auch in BBMRI.at aktiv sind, sind GenomeMET-Partner und zeigten Ergebnisse ihrer Arbeit zu neuen Referenzmaterialien.

30 Partner*innen und Mitarbeiter*innen des GenomeMET-Projekts nahmen am 11./12. Februar 2025 am Meeting im Nationalen Institut für Biologie (NIB) in Ljubljana, Slowenien teil. 20 weitere Teilnehmer*innen kamen online hinzu.

 

Das Projekt „Metrologie für genomische Profilerstellung zur Unterstützung der Krebsfrüherkennung und Präzisionsmedizin“ (GenomeMET) zielt darauf ab, die genomische Krebsdiagnostik in Übereinstimmung mit der Verordnung über In-vitro-Diagnostika (IVDR) zu unterstützen, indem metrologische Grundsätze für die Entwicklung von Referenzsystemen angewandt werden. Im GenomeMET Projekt werden Referenzsysteme entwickelt. Dies ist wichtig, da die Qualität und Vergleichbarkeit genetischer Methoden derzeit sehr unterschiedlich sind. Zum Teil ist das darauf zurückzuführen, dass die Standardisierung und die Messinstrumente für genetische Methoden noch in den Kinderschuhen stecken.

 

Referenzsysteme bestehen aus drei Komponenten (Details in ISO 17511):

  1. Referenzmessverfahren zur Messung des Zielanalyten
  2. Referenzmaterial, das den Vergleich von Referenzmessungen in verschiedenen Laboren ermöglicht
  3. Konzept für harmonisierte Messungen in klinischen Laboren

 

Vom BBMRI.at-Koordinationsteam lieferte Cornelia Stumptner (als Med Uni Graz PI des GenomeMET-Projekts) wertvolle Inputs. NSCLC-Gewebe und Blutproben wurden nach ISO-Standards für präanalytische Verfahren gesammelt. Diese Standards wurden im Rahmen des EU Projekts SPIDIA4P, an dem das BBMRI.at-Koordinationsteam der Med Uni Graz als Projektpartner beteiligt war, entwickelt. Im Rahmen des Projektes entwickelte die Med Uni Graz auch neue zellbasierte Referenzmaterialien in 2D- und 3D Zellkulturen, wie Air Liquid Interphase und 3D Printing. Sowohl das Gewebe als auch die zellbasierten Referenzmaterialien wurden verschiedenen präanalytischen Bedingungen ausgesetzt, um typische Situationen wie im humandiagnostischen Umfeld möglich, nachzuahmen. Die Med Uni Graz, das Nationale Institut für Biologie (NIB) und das Candiolo Cancer Institute werden das Material analysieren und für die Austestung neuer Referenzmethoden nutzen.

 

Da das Projekt mit menschlichen Proben und Daten arbeitet, wurde ein Ethikberater ernannt, der die ethischen Vorzüge der durchgeführten Arbeiten bewertet, unabhängige Empfehlungen abgibt und der Kommission oder dem/der Geldgeber*in bei Bedarf über die Einhaltung der Vorschriften des Projekts berichtet. Der ehemalige Leiter der Med Uni Graz-Ethik-Kommission, Prof. Josef Haas, fungiert als Ethik-Berater für GenomeMET und nahm ebenfalls am Meeting teil.

 

Das erfolgreiche Konsortiumtreffen wurde mit einer Besichtigung des Nationalen Instituts für Biologie (NIB) und seinen Labore abgerundet. Das NIB ist eine der führenden öffentlichen Forschungseinrichtungen Sloweniens für Biowissenschaftten und wurde 1960 gegründet. Mit rund 200 Mitarbeiter*innen betreibt es Grundlagen-, Angewandte und Entwicklungsforschung in den Bereichen Biotechnologie, Biophysik, Biomedizin und Systembiologie, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf der menschlichen Gesundheit liegt.

© genomemet.org, Privat

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